Preaload Image

Eine Erfolgsgeschichte mit Herz

Der Wohltätigkeitsverein Hilf-Mit! der Saarbrücker Zeitung unterstützt die Lebenshilfe Saarland in ihrem Engagement für behinderte Menschen.

VON HEIKE JUNGMANN
NEUNKIRCHEN Sie ist eine echte Erfolgsgeschichte mit Herz – die Geschichte des Verbands der Lebenshilfe im Saarland. Im Jahr 1966 von engagierten Menschen und betroffenen Eltern in Saarbrücken gegründet, sind der Verband und seine Aktivitäten aus dem gesellschaftlichen und sozialen Leben des Saarlandes nicht mehr wegzudenken. „Es wäre eine Katastrophe, wenn es die Lebenshilfe im Saarland nicht mehr gäbe“, bringt es der Vorsitzende des
Landesverbands, Bernhard Müller, auf den Punkt. „Menschenrechte zu sichern, Teilhabe aller Menschen mit Beeinträchtigung zu verwirklichen und Zusammenleben zu gestalten“: Das ist die Maxime der Lebenshilfe im Saarland. „Für die schwachen Menschen da zu sein“, war auch für Bernhard Müller Motivation, sich in der Lebenshilfe einzubringen. Der heute 73-Jährige engagiert sich seit 35 Jahren ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen, hat aktuell neben der Aufgabe als Landesvorsitzender auch noch den Vorsitz bei der Lebenshilfe Sankt Wendel inne. „Wir sind eine ganz bunte Truppe von Menschen“, erzählt Müller im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Mit deren gemeinnützigem Verein Hilf-Mit! ist die Lebenshilfe seit vielen Jahren in besonderer Weise verbunden. Eines der beliebtesten Feste weit und breit, mithin das größte gemeinsame Fest von Menschen mit und ohne Behinderung im Saarland, veranstalten die Lebenshilfe und Hilf-Mit! seit Jahren gemeinsam: das Fest der Begegnung in Oberthal. Eine „ganz tolle Sache“, wie nicht nur Bernhard Müller findet. Leider pausiere dieses Fest wie viele andere Festivitäten auch seit Beginn der Corona-Pandemie.

Jede Lebenshilfe organisiere normalerweise zudem ihr eigenes Fest vor Ort in ihrer Gemeinde, um die Begegnung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in lockerer Atmosphäre zu ermöglichen. Doch die Unterstützung des Vereins Hilf-Mit! beschränkt sich nicht nur auf die Zusammenarbeit
beim Fest der Begegnung. Vielmehr hat der gemeinnützige Verein sich entschieden, vier Jahre lang die Lebenshilfe mit je 30 000 Euro zu fördern. Mit den ersten Geldern können nun neun verschiedene, neue Projekte der Lebenshilfe verwirklicht werden. „Die finanziellen Mittel werden nicht in den laufenden Betrieb gesteckt“, betont der Vorsitzende ausdrücklich. Es müssen zusätzliche Projekte sein, die die Kreativität und Selbstständigkeit der Menschen fördern. Ob das nun der Bau einer Grillhütte oder eines Spielplatzes ist oder der Pekip-Kurs, in dem Eltern im ersten Lebensjahr ihres Babys mit Spiel und Bewegungsanregungen dessen Entwicklung fördern. Ursprünglich beginnen sollte die Förderung von Hilf-Mit! im Jahr 2020. Wegen der Corona-Pandemie mussten einige Projekte im vergangenen Jahr auf Eis gelegt werden und können erst jetzt realisiert werden. So verschiebt sich der Förderzeitraum ein wenig.
Der Ideen gibt es viele in den regionalen Stützpunkten des Landesverbandes der Lebenshilfe Saarland. In diesem sind übrigens insgesamt 20 Organisationen vertreten, davonneun Orts- und Kreisvereinigungen, eine Stiftung und zehn Einrichtungen wie die Saarpfalz-Werkstatt für angepasste Arbeit, das Centrum für
Freizeit und Kommunikation der Lebenshilfe oder das Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe in Spiesen-Elversberg.
Zum letzten Zähltag Ende Dezember 2020 waren 3401 Saarländerinnen und Saarländer Mitglieder bei der Lebenshilfe. Um die 2500 Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten unter anderem in den Werkstätten. „Das Arbeitsfeld ist sehr breit gefächert“, erklärt Bernhard Müller. Sowohl in der Behindertenarbeit mit Wohngruppen, Tagesbetreuung oder ambulanter Unterstützung für Familien. Als auch in verschiedenen Gemeinwesenprojekten, zum Beispiel in Freisen. Insgesamt werden etwa 15 000 Menschen im Saarland von der Lebenshilfe betreut. Wenn man bedenkt, dass der Verband bei seiner Gründung vor 55 Jahren bei null angefangen hat, dann sei dies, so Müller, eine „tolle Entwicklung.“ Erwähnenswert auch: Die Lebenshilfe Landesverband Saarland ist Trägerin der privaten Fachschule für Heilerziehungspflege und bietet Seminare und berufliche Fortbildungen an. Die Ausbildung findet an der Fachschule in Neunkirchen (Bliespromenade) statt, wo auch der Landesverband seine Verwaltung hat. Die Praxisphasen erfolgen bei den Kooperationspartnern, den Lebenshilfen im Saarland und der Reha GmbH. Sobald es die Corona-Pandemie zulässt, werden alle geplanten Projekte, die durch Hilf-Mit! gefördert werden, realisiert. Darauf freut sich nicht nur Bernhard Müller.

Das ist Lebensfreude pur: SZ-Maskottchen „Klecks Klever“ ist immer ein Star beim Fest der Begegnung der Lebenshilfe in Oberthal.
Die Saarbrücker Zeitung ist nicht nur hier mit ihrer Hilf-Mit! Aktion Partner der Lebenshilfe.
FOTO: B & K